Sonntag, 24. Februar 2013

Glücksspiel






Einem dünnen Glücksspiel-Ratgeber zufolge, den er sich in einer Buchhandlung besorgt hatte, war der grundlegende Einsatz beim Craps eine Come-Wette. Allen Mut zusammennehmend, drängelte Ray sich durch die Menge und legte seine verbliebenen zehn Jetons auf die Pass-Line des Spielfeldes. Die Würfel zeigten zwölf Augen, der Dealer strich die Jetons ein, und Ray verliess das Rio, um nebenan ins Princess zu gehen.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Vater





Mein Vater galt als bescheiden. Er ass, ohne zu mäkeln, bettelte nicht ständig um ein Stück Würfelzucker, griff nie nach dem grössten Stück Kuchen, sondern wartete, bis es ihm meine Mutter auf den Teller legte. Er suchte nicht vor seinem Geburtstag im Kleiderschrank nach Geschenken und konnte geduldig warten, bis sich die Tür des Weihnachtszimmers öffnete.





Und ich möchte die Morrhexe ganz herzlich bei mir begrüssen.
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend
Eponine

Freitag, 8. Februar 2013

Worte

Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen.

Max Frisch



Und heute Abend/Nacht fahre ich mit dem Liebsten nach Prag, wo Max Frisch auch einige Zeit verbracht hat und neben ihm noch ganz andere namhafte Literaten und Künstler. Ich freue mich so!

Donnerstag, 7. Februar 2013

Gefühle

Der Schriftsteller scheut sich vor Gefühlen, die sich zur Veröffentlichung nicht eignen; er wartet dann auf seine Ironie.

Max Frisch

Mittwoch, 6. Februar 2013

Alter








Je älter ich werde, um so weniger halte ich mich aus, wenn ich nicht arbeite.

Dienstag, 5. Februar 2013

Erfolge






Nicht der erste Erfolg und nicht ein zweiter, aber Erfolg auf Dauer ist ein Ärgernis gerade für die Anbeter des Erfolges; sie unterstellen, man habe kein anderes Bedürfnis und Ziel als sie zu belästigen durch Erfolge (was immer sie dafür halten); mit der Zeit sind sie so gereizt, dass nicht einmal mein Misserfolg sie in Ruhe lässt.

Montag, 4. Februar 2013

Das Meer





Und dann trat sie mit dem Fuss ganz ins Wasser, bis das Wasser durch den Stiefel drang und die Kälte sie erreichte.
"Ich weiss überhaupt nichts!", schrie sie dem Meer zu. "Überhaupt nichts!"
Worüber denn?, fragte das Meer.
"Über die Dinge ausserhalb der Seifenblase!", rief Anna. "Ich will ... ich will ..." Sie hob die Hände, wollene, gemusterte Handschuhhände, hilflos, und liess sie wieder sinken.
Da lachte das Meer, aber es hatte kein freundliches Lachen.