Freitag, 25. Oktober 2013

Donnerstag, 22. August 2013

Die Welt

Für die Welt bist du irgendjemand,
aber für irgendjemand
bist du
die Welt.


Erich Fried

Samstag, 29. Juni 2013

Wer niemals ganze Nachmittage lang mit glühenden Ohren und verstrubbeltem Haar über einem Buch saß und las und las und die Welt um sich her vergaß, nicht mehr merkte, dass er hungrig wurde oder fror-
Wer niemals heimlich beim Schein der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hat, weil Vater oder Mutter oder sonst irgendeine besorgte Person einem das Licht ausknipste mit der gutgemeinten Begründung, man müsse jetzt schlafen, da man doch morgen früh aus den Federn sollte-
Wer niemals offen oder im geheimen bitterliche Tränen vergossen hat, weil eine wunderbare Geschichte zu Ende ging und man Abschied nehmen musste von den Gestalten, mit denen man gemeinsam so viele Abenteuer erlebt hatte, die man liebte und bewunderte, um die man gebangt und für die man gehofft hatte, und ohne deren Gesellschaft einem das Leben leer und sinnlos schien-
Wer nichts von alledem aus eigener Erfahrung kennt, nun, der wird wahrscheinlich nicht begreifen können, was Bastian jetzt tat.


Die unendliche Geschichte - Michael Ende

Samstag, 22. Juni 2013

Liebe

"Ich liebe dich"; flüstert er aufgebracht in meinen Nacken.
"Es tut mehr weh als irgend sonst was je zuvor, aber so ist es nun mal. Also wag es ja nicht, das Gegenteil zu behaupten.
Mach das nie wieder!"
Ich stemme meine Handfläche gegen sein Gesicht, und er drückt dagegen. Mir wird klar, dass er einsam ist. 


Bevor ich sterbe - Jenny Downham

Montag, 17. Juni 2013

Freundschaft

Freundschaft fliesst aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt.

Daniel Defoe

Donnerstag, 13. Juni 2013

Einschlafen

Schon mit acht Jahren schlief sie so ein, die eine Hand gegen die andere gedrückt, und stellte sich vor, sie hielte den Mann, den sie liebte, den Mann ihres Lebens. Wenn sie also Tomas' Hand im Schlaf so hartnäckig festhielt, kann man das gut verstehen: von Kindheit an hatte sie sich darauf vorbereitet, hatte es eingeübt.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins - Milan Kundera

Sonntag, 9. Juni 2013

Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen.

J.R.R. Tolkien

Freitag, 17. Mai 2013

Freundschaft

Vielleicht waren wir in erster Linie Freunde und erst in zweiter ein Liebespaar.
Aber vielleicht ist es ja genau das, was ein Liebespaar ausmacht.

Aus: Ruf mich bei deinem Namen
Von: André Aciman

Montag, 6. Mai 2013

königin im dreck

über die lippen dieser leute wird
keine einzige klage kommen. ihre
psycho-geschichten intressieren
mich nicht. mich intressiert:
was macht eine königin im dreck?

Ronald M. Schernikau

vorangestelltes Zitat in "Königin im Dreck",
entnommen aus Interviews mit Rondald M. Schernikau

Dienstag, 30. April 2013

Freitag, 26. April 2013

Etwas tun!

wenn etwas sehr lange geschieht und es geschieht sehr stark und ohne dass du mit tust und es ist das falsche: dann gibst du auf. dann ist die gefahr da, dass du aufgibst.
wenn etwas sehr lange geschieht und es geschieht sehr stark und ohne dass du mit tust und es ist das falsche: dann kann es sein du vergisst, dass du etwas tun könntest. du denkst, es kann nicht anders sein. du hörst auf, dich zu wehren.
das ist den menschen um mich geschehen. dass du nicht mehr glaubst, dass du etwas ändern kannst: das ist das grauenhafteste. das ist das grauenhafte an diesem land.


aus "Königin im Dreck"
von Ronald M. Schernikau

Worte

Das schwere Herz wird nicht durch Worte leicht. Doch können Worte uns zu Taten führen.

Friedrich Schiller

Montag, 22. April 2013

traurig sein





Wir sitzen uns in meiner Küche gegenüber, und er beginnt zu erzählen und erzählt vom März im letzten Jahr, und ich frage mich, was ich zu dieser Zeit gemacht habe, und ich erinnere mich daran: Ich war traurig. Und er erzählt vom Juli im letzten Jahr, und ich frage mich, was ich zu dieser Zeit gemacht habe, und ich erinnere mich daran: ich war traurig. Und er erzählt vom letzten Jahr, und ich frage mich, was ich im verdammten letzten Jahr eigentlich zum Teufel gemacht habe, und ich erinnere mich daran: Ich war traurig.

Mittwoch, 17. April 2013

Schöne Bücher

Ein schönes Buch hilft den Gedanken des Autors beim Flug in den Kopf des Lesers.

Rainer Groothuis, dt. Verleger, mehrf. Auszeichnungen f. Buchkunst

Dienstag, 16. April 2013

Drama

Das Drama (auf der Bühne) ist erschöpfender als der Roman, weil wir alles sehn, wovon wir sonst nur lesen.

Franz Kafka

Donnerstag, 11. April 2013

Ansprache

Wenn einer eine Ansprache hält, müssen die anderen schweigen - das ist deine Gelegenheit. Missbrauche sie.

Kurt Tucholsky

Dienstag, 2. April 2013

Achtzig

„Ei, bin ich denn darum achtzig Jahre alt geworden, dass ich immer dasselbe denken soll? Ich strebe vielmehr, täglich etwas anderes, Neues zu denken, um nicht langweilig zu werden. Man muss sich immerfort verändern, erneuen, verjüngen, um nicht zu verstocken.“

Johann Wolfgang von Goethe

Mittwoch, 6. März 2013

Was Schweigen sagt

Marina Abramovic and Ulay started an intense love story in the 70s, performing art out of the van they lived in. When they felt the relationship had run its course, they decided to walk the Great Wall of China, each from one end, meeting for one last big hug in the middle and never seeing each other again. at her 2010 MoMa retrospective Marina performed ‘The Artist Is Present’ as part of the show, a minute of silence with each stranger who sat in front of her. Ulay arrived without her knowing it and this is what happened:



Gefunden bei Anna


Es freut mich sehr, Cupcatz hier begrüssen zu dürfen. Herzlich willkommen!

Sonntag, 24. Februar 2013

Glücksspiel






Einem dünnen Glücksspiel-Ratgeber zufolge, den er sich in einer Buchhandlung besorgt hatte, war der grundlegende Einsatz beim Craps eine Come-Wette. Allen Mut zusammennehmend, drängelte Ray sich durch die Menge und legte seine verbliebenen zehn Jetons auf die Pass-Line des Spielfeldes. Die Würfel zeigten zwölf Augen, der Dealer strich die Jetons ein, und Ray verliess das Rio, um nebenan ins Princess zu gehen.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Vater





Mein Vater galt als bescheiden. Er ass, ohne zu mäkeln, bettelte nicht ständig um ein Stück Würfelzucker, griff nie nach dem grössten Stück Kuchen, sondern wartete, bis es ihm meine Mutter auf den Teller legte. Er suchte nicht vor seinem Geburtstag im Kleiderschrank nach Geschenken und konnte geduldig warten, bis sich die Tür des Weihnachtszimmers öffnete.





Und ich möchte die Morrhexe ganz herzlich bei mir begrüssen.
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend
Eponine

Freitag, 8. Februar 2013

Worte

Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen.

Max Frisch



Und heute Abend/Nacht fahre ich mit dem Liebsten nach Prag, wo Max Frisch auch einige Zeit verbracht hat und neben ihm noch ganz andere namhafte Literaten und Künstler. Ich freue mich so!

Donnerstag, 7. Februar 2013

Gefühle

Der Schriftsteller scheut sich vor Gefühlen, die sich zur Veröffentlichung nicht eignen; er wartet dann auf seine Ironie.

Max Frisch

Mittwoch, 6. Februar 2013

Alter








Je älter ich werde, um so weniger halte ich mich aus, wenn ich nicht arbeite.

Dienstag, 5. Februar 2013

Erfolge






Nicht der erste Erfolg und nicht ein zweiter, aber Erfolg auf Dauer ist ein Ärgernis gerade für die Anbeter des Erfolges; sie unterstellen, man habe kein anderes Bedürfnis und Ziel als sie zu belästigen durch Erfolge (was immer sie dafür halten); mit der Zeit sind sie so gereizt, dass nicht einmal mein Misserfolg sie in Ruhe lässt.

Montag, 4. Februar 2013

Das Meer





Und dann trat sie mit dem Fuss ganz ins Wasser, bis das Wasser durch den Stiefel drang und die Kälte sie erreichte.
"Ich weiss überhaupt nichts!", schrie sie dem Meer zu. "Überhaupt nichts!"
Worüber denn?, fragte das Meer.
"Über die Dinge ausserhalb der Seifenblase!", rief Anna. "Ich will ... ich will ..." Sie hob die Hände, wollene, gemusterte Handschuhhände, hilflos, und liess sie wieder sinken.
Da lachte das Meer, aber es hatte kein freundliches Lachen.

Freitag, 25. Januar 2013

Erster Satz

Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner

Donnerstag, 24. Januar 2013

Lesen

Was nützt es einem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?

Ernst R. Hauschka

Mittwoch, 23. Januar 2013

Auswege

Es gibt nur einen Ausweg, wenn man einmal in ein Labyrinth geraten ist, das ist der Wille.

Fanny Lewald

Freitag, 18. Januar 2013

Dachkammer







Ich wäre lieber ein armer Mann mit einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.

Lord Thomas Babington Macaulay

Montag, 14. Januar 2013

Zukunft










Wir haben keine Zukunft, dachte sie, während sie das jungenhafte Gesicht musterte, aber wozu auch? Wir haben eine Gegenwart.

Sonntag, 6. Januar 2013

Schreiben?

Es ist idiotisch, sieben oder acht Monate an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann.

Mark Twain

Samstag, 5. Januar 2013

Gebrauchen

Man soll nicht lesen, um alles herunterzuschlucken,
sondern vielmehr sehen, was man gebrauchen kann.

Henrik Ibsen

Donnerstag, 3. Januar 2013

Die Liebe

Denn die Liebe stirbt nie, sie verlässt uns niemals, und sie verblasst nicht, solange wir an ihr festhalten.

Aus:
Wenn ich bleibe
Von:
Gayle Forman

Mittwoch, 2. Januar 2013

Verbesserungen


Man konnte die Vergangenheit nicht auslöschen. Man konnte sie nicht mal verändern. Aber manchmal bot das Leben einem die Gelegenheit, etwas Besseres aus ihr zu machen.

Dienstag, 1. Januar 2013

Grundlegend

Es ist von grundlegender Bedeutung, jedes Jahr mehr zu lernen als im Jahr davor.

Peter Ustinov



Ein schöner Satz und Vorsatz. Also ihr Lieben: packen wir es an!
Ich wünsche euch allen alles Gute im Jahr 2013 und wir schreiben uns

Eponine